VW: Krisengipfel zum Zukunftspakt bleibt ohne Ergebnis

von Bernd Dukiewitz


Dr. Herbert Diess und Bernd Osterloh, Foto: Volkswagen, Montage: Christoph Böttcher
Dr. Herbert Diess und Bernd Osterloh, Foto: Volkswagen, Montage: Christoph Böttcher | Foto: Volkswagen, Montage: Christoph Böttcher

Wolfsburg. Der sogenannte Zukunftspakt von Volkswagen war zuletzt kräftig ins Wanken geraten, nachdem der Betriebsratschef Bernd Osterloh Markenchef Herbert Diess vorwarf, sich nicht an Absprachen zu halten.


Der Streit zwischen Betriebsrat und dem Chef von Volkswagens Kernmarke VW gewinnt nun an Brisanz. Die Arbeitnehmervertreter hatten Markenchef Herbert Diess und Personalvorstand Karlheinz Blessing zu einer Sitzung des Betriebsausschusses einbestellt. Diese blieb jedoch völlig ohne Ergebnis. Zuletzt hatte Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh dem Topmanager vorgeworfen, Vereinbarungen des Zukunftspakts nicht einzuhalten und die Zusammenarbeit bei mehreren Projekten gestoppt. Hauptkritikpunkt ist, dass im laufenden Halbjahr in einigen Positionen keine neuen Stellen geschaffen werden sollen. In einem Schreiben des Betriebsrats, das kürzlich an die Belegschaft ging, hieß es über Diess, er agiere "zutiefst unsozial" - und lud den Manager umgehend für diesen Montag in den Betriebsausschuss vor, in dem die Führung der Arbeitnehmervertreter sitzen.

Osterloh wirft Diess vor, er wolle möglichst schnell viele befristete Beschäftigte aus dem Unternehmen drängen, um im ersten Quartal Erfolge beim Stellenabbau vorzuweisen. Es sei aber vereinbart, dass Jobs nur dann wegfallen sollen, wenn die dahinter stehende Arbeit nicht mehr vorhanden oder anders organisiert ist.

Diess selbst hat daraufhin seine Sparmaßnahmen gerechtfertigt - und sich ebenfalls per Rundschreiben an die Belegschaft gewandt. "Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens lässt uns im Moment wenig Spielraum", schrieb Diess darin. Er betonte zugleich, er würde sich an den Zukunftspakt halten. "Wir haben fest zugesagt, keinen Standort zu schließen und den notwendigen Personalabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen zu bewältigen."


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