621 Sichtungen: Haussperling häufigster Gast im Garten

von Jonas Walter


Der Haussperling konnte auch 2018 seinen Platz als häufigster Gast am Futterhaus verteidigen. Foto: Fotonatur/NABU
Der Haussperling konnte auch 2018 seinen Platz als häufigster Gast am Futterhaus verteidigen. Foto: Fotonatur/NABU | Foto: Fotonatur/NABU

Peine. In Peine belegte der Haussperling bei der Stunde der Wintervögel mit 621 Sichtungen den ersten Platz. Er wurde in 66,67 Prozent der Gärten gesichtet. Auf Platz zwei und drei folgen Kohlmeise (545 Sichtungen, in 94,59 Prozent aller Gärten) und Blaumeise (471 Sichtungen, in 85,59 Prozent aller Gärten).


Nach den sehr niedrigen Zahlen im vergangenen Winter haben sich in diesem Jahr wieder mehr Wintervögel in Deutschlands Gärten und Parks eingefunden. Das hat die gemeinsame Zähl-Aktion von NABU und seinem bayerischen Partner Landesbund für Vogelschutz (LBV), die Stunde der Wintervögel, ergeben, deren Endergebnis nun vorliegt.

Über 1.300 Vogelfreunde haben sich in der Region Südostniedersachsen an der Aktion beteiligt und Zählungen aus über 870 Gärten übermittelt, das geht aus dem Bericht der NABU Südost-Niedersachsen hervor. Damit konnte die Teilnehmerzahl von 1.205 Zählern aus dem Vorjahr wieder übertroffen werden. „Im vergangenen Winter hatten die Teilnehmer 17 Prozent weniger Vögel gemeldet als im Schnitt der Jahre zuvor“, sagt Marlies Gräwe von der NABU-Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen, „Zum Glück hat sich dieses Ergebnis nicht wiederholt. Im Vergleich zum Stand im Vorjahr wurden in Südostniedersachsen 18 Prozent mehr Vögel gesichtet.“ In diesem Jahr wurden zwischen Wolfsburg und Goslar rund 36 Vögel pro Garten gemeldet, im vergangenen Jahr waren es nur 33 Vögel.

Ranking der gesamten Region


Der Haussperling konnte auch 2018 seinen Platz als häufigster Gast am Futterhaus verteidigen. In der Rangliste der häufigsten Wintervögel haben sich Kohl- und Blaumeise den zweiten und dritten Platz hinter dem Haussperling zurückerobert. Die Blaumeise hat es in Südostniedersachsen dabei mit zwei Individuen mehr nur knapp vor die Amsel auf den dritten Platz geschafft.

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Die häufigsten Wintervögel im Garten. Foto: NABU



2011 waren bei der ersten Stunde der Wintervögel noch 52 Vögel pro Garten in Südost-Niedersachsen gemeldet worden. „Die höheren Zahlen in diesem Jahr können darum nicht darüber hinwegtäuschen, dass seit Jahren ein kontinuierlicher Abwärtstrend festzustellen ist“, so Marlies Gräwe. „Der Rückgang häufiger Arten ist in vielen europäischen Ländern ein ernstes Problem und zeigt sich offensichtlich auch bei den Wintergästen in unseren Gärten.“

„Überlagert wird dieser langjährige Trend jedoch durch die Auswirkungen jährlich unterschiedlicher Witterungs- und Nahrungsverhältnisse“, so Marlies Gräwe. Grundsätzlich kämen in milderen Wintern, wie den letzten beiden, weniger Vögel in die Gärten, da sie auch außerhalb der Siedlungen noch genug Nahrung fänden.

Vermehrte Übernachtungen


Entgegen dem insgesamt abnehmenden Trend der Wintervögel konnte bei einigen Vogelarten, die Deutschland im Winter üblicherweise nur teilweise verlassen, ein deutlicher Trend zu vermehrten Überwinterungen in Deutschland festgestellt werden. So zum Beispiel Kranich (Zunahme 765 Prozent), Gänsearten wie Blässgans (plus 148), Nonnengans (plus 1.947) oder Brandgans mit einer Zunahme vom 3.260 Prozent, die im Bereich des Niedersächsischen Wattenmeeres überwintern.

Zur Aktion:


Der NABU und LBV rufen einmal im Jahr zur „Stunde der Wintervögel“ bzw. „Stunde der Gartenvögel“ auf. Es ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmach-Aktion. Die nächste „Stunde der Gartenvögel“ findet von Vatertag bis Muttertag vom 10. bis 13. Mai 2018 statt. Dann werden die heimischen Brutvögel im Siedlungsraum erfasst. Je mehr Menschen an der Aktion teilnehmen, desto genauer werden die Ergebnisse, berichtet der NABU Südost-Niedersachsen.


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