Kampf gegen Ärztemangel - Mentoring-Projekt geht online

von Sandra Zecchino


Medizinstudenten über verschiedene Wege ansprechen. Symbolbild: pixabay
Medizinstudenten über verschiedene Wege ansprechen. Symbolbild: pixabay | Foto: Pixabay

Gifhorn. Eine der wichtigen Säulen für die Gesamtstrategie Gesundheitsreform ist die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung. Um Studierende früh an den Landkreis zu binden, wird seit einem Jahr das Mentoring-Projekt angeboten. Das geht nun online, um weitere Möglichkeiten anzubieten.


„Unser Medizin-Mentoring-Projekt nimmt weiter Fahrt auf und steht beispielgebend für das hohe Engagement unseres Landkreises für die Gewinnung medizinischen Nachwuchses!“- so Landrat Dr. Andreas Ebel bei der Vorstellung des neuesten Bausteins des Projektes, der Website.

In dem Projekt haben sich im vergangenen Jahr elf Tandems gebildet, das heißt elf Medizinstudenten haben einen Arzt aus dem Landkreis als Mentor bekommen. Sie treffen sich regelmäßig zu Gesprächen, erleben gemeinsam den Alltag in einer Praxis und sind per Email in Kontakt. Für 2018 haben sich weitere fünf Medizinstudenten angemeldet, die am Programm der Gifhorner Gesundheitsregion teilnehmen möchten. Obwohl die Anmeldefrist für das kommende Jahr eigentlich bereits abgeschlossen sei, stände die Tür für Interessierte auch kurzfristig noch offen, berichtete die Projektkoordinatorin Ulla Eversim Gespräch mit regionalHeute.de. Zusätzlich zu den Mentoring-Gesprächen werden Workshops für die Studierenden angeboten. Fachliche und persönlichkeitsbildende Themen sollen den Nachwuchsmedizinern eine Unterstützung für ihre wachsende Professionalität geben.

Medizinstudenten über verschiedene Wege ansprechen


Einerseits solle das Projekt das "Heimatgefühl" der Studierenden aus dem Landkreis ansprechen, es stände aber auch jungen Medizinstudenten von außerhalb offen. Um neue Teilnehmer für das Projekt zu interessieren, gehe der Landkreis verschiedene Wege. Zum einen gäbe es eine Studiuminformationsveranstaltung zusammen mit dem Arbeitsamt, zum anderen werde im Januar bereits zum vierten mal ein Probetest für den öffentlichen Test zur Verbesserung des NC durchgeführt, an dem auch viele zukünftige Medizinstudenten teilnehmen. Und der Weg über das Internet und soziale Netzwerke startet mit der Onlineplattform. Auf der Internetseite http://www.medizin-mentoring-landkreis-gifhorn.de/ sind alle Informationen zu dem Projekt zu finden.

Zusätzlich hält die Seite einen internen Bereich für die Teilnehmenden bereit. „Wir möchten unseren Teilnehmerinnen über viele Kanäle die Möglichkeit geben, in Kontakt mit uns und untereinander zu bleiben, auch wenn jede an ihrem eigenen Studienort lebt“, so Kreisrat Rolf Amelsberg. Den Projektteilnehmern werde hiermit ermöglicht, sich immer mehr als solidarische Gruppe zu erleben.

Auf regen Austausch wird gehofft


Über eine Forumsfunktion könne man sich austauschen, Fragen stellen zu Hürden im Studium, seine Meinung äußern oder um Unterstützung bitten. „Das kann die Frage nach Nachhilfe für ein bestimmtes Prüfungsfach sein, wie zum Beispiel: Wer kann Physik, ich verstehe das nicht“, so Amelsberg weiter. Außerdem können Daten abgelegt und von jedem aufgerufen werden, die rund um das Medizinstudium und das Mentoring-Projekt des Landkreises hilfreich sein können.

Neben medizinisch fachlichen Infos kann das ein aktueller Überblick über die medizinische Versorgung im Landkreis sein. Eine weitere Funktion ist der Live-Chat. Das bedeutet, zu einer verabredeten Uhrzeit können sich die Teilnehmer über Themen austauschen. „Wir hoffen, auch die teilnehmenden Mentoren für diesen internen Bereich begeistern zu können“, sagt die Projektkoordinatorin Ulla Evers. Dann, so Evers, hoffen sie auf einen lebendigen Austausch und sind gespannt, was alles in so einem Online-Bereich möglich ist.


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