Ernährungsberaterin warnt: "Fasten ist keine Diät"


An Fastentagen gibt es nur kalorienarme Getränke wie Tee oder Wasser. Die entschlackende Wirkung des Fastens ist jedoch ein Mythos. Foto: AOK-Mediendienst
An Fastentagen gibt es nur kalorienarme Getränke wie Tee oder Wasser. Die entschlackende Wirkung des Fastens ist jedoch ein Mythos. Foto: AOK-Mediendienst | Foto: AOK

Region. Fasten gilt als schick, und das nicht nur zwischen Aschermittwoch und Ostern. Ein Verzicht auf feste Nahrung eignet sich allerdings nicht als Diät. Denn so schnell wie die Pfunde purzeln sind sie anschließend auch wieder drauf. Für manchen kann das maßvolle Fasten jedoch den Einstieg in eine gesündere Lebensweise erleichtern. Das teilt die AOK mit.


„Eine zu schnelle Nahrungsumstellung belastet den Körper“, sagt Gerhilde Bormann-Bleil, Ernährungsberaterin der AOK in Wolfenbüttel, „zum einen, weil wichtige Vitamine und Mineralien von heute auf morgen fehlen. Zum anderen braucht der Körper Energiezufuhr, um sein tägliches Arbeitspensum zu schaffen.“ Ganz wichtig vor dem Fasten in Eigenregie sei daher, das Okay des Hausarztes einzuholen. Überhaupt nicht fasten sollten unter anderem Kinder, Schwangere, stillende Mütter und Untergewichtige. Das gilt ebenso für Krebs- und Herzkranke, Personen mit erhöhten Harnsäurewerten, einer Schilddrüsenüberfunktion sowie Diabetiker, da sich die Wirkung von Medikamenten durch das Fasten verändern kann.

Auch von längeren Fastenzeiten ist abzuraten. „Wer längere Zeit, also zehn Tage oder mehr, auf feste Nahrung verzichtet, muss mit Erschöpfungszuständen, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und niedrigem Blutdruck rechnen“, so Bormann-Bleil.

Übertreiben gefährdet die Gesundheit


Wer übertreibt, kann seine Gesundheit sogar gefährden. Denn durch den radikalen Nahrungsentzug programmiert der Körper auf Hungersnot um. Bekommt er wieder normal zu essen, nimmt das Körpergewicht sprunghaft zu – ein Vorgang, der als „Jojo-Effekt“ bekannt ist. „Vor allem lernen Menschen mit Übergewicht nur durch Fasten nicht, wie sie sich in Zukunft besser ernähren können. Wer erfolgreich und dauerhaft abnehmen will, muss die Ernährung und sein Essverhalten ausgewogen umstellen und sich mehr bewegen“, erläutert die AOK-Expertin.

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