Ein kleiner Pieks für mehr Sicherheit: Tiere sollten gechippt sein

Der Transponder hilft bei der Rückvermittlung von entlaufenen Tieren.

 Der Transponder hilft bei der Rückvermittlung von entlaufenen Tieren.
Der Transponder hilft bei der Rückvermittlung von entlaufenen Tieren. | Foto: TASSO e.V.

Region. Ist er schmerzhaft für das Tier? Sind die Kontaktdaten darauf gespeichert? Kann er geortet werden? Gemeint ist der Transponder, umgangssprachlich auch Chip genannt, der bei Hunden und Katzen unter die Haut gesetzt wird. Bei dieser Art der Tierkennzeichnung kommt es immer wieder zu Missverständnissen. Aus diesem Grund möchte die Tierschutzorganisation TASSO e.V. Tierhalter darüber aufklären, welche wertvolle Aufgabe der Transponder übernimmt und warum die Registrierung in einem Heimtierregister für die Rückvermittlung eines Tieres so wichtig ist.


Mehr als 85 Prozent der bei TASSO registrierten Hunde und Katzen seien mit einem Transponder gekennzeichnet, berichtet die Tierschutzorganisation. Im Rahmen der Registrierung sei er ein wesentlicher Bestandteil, wenn es darum geht, vermisste Tiere vor dem endgültigen Verschwinden zu schützen. Im Gegensatz zur früher üblichen Tätowierung sei der Transponder fälschungssicher und hält ein Tierleben lang.

Im Ausland Pflicht


Wer mit seinem Hund oder seiner Katze ins Ausland vereisen möchte, kommt am Transponder nicht mehr vorbei. Für Tiere, die nach dem 3. Juli 2011 geboren wurden, ist er verpflichtend. Der Transponder ist mit seinen maximal 12 Millimetern nur reiskorngroß. Umgangssprachlich wird er häufig auch einfach Chip genannt, obwohl der Mikrochip nur ein Teil des Transponders ist. Darüber hinaus besteht dieser kleine technische Helfer aus einer Antenne, die wie eine Spule aufgerollt wird. Ummantelt ist alles mit widerstandsfähigem und ungefährlichem Bioglas.

Kleiner Pieks, großer Schutz


Der Transponder verursacht beim Tier keine Schmerzen. Er wird von einem Tierarzt fachgerecht mit einer Injektionsspritze auf der linken Halsseite unter die Haut gesetzt und verwächst dort mit dem Gewebe. Organe, Nerven oder Gefäße werden bei fachgerechter Injektion dadurch nicht verletzt. Im Gegensatz zur Tätowierung ist keine Narkose notwendig, da der Einstich mit der Spritze nur kurz unangenehm für das Tier ist.

 Der Transponder ist mit seinen maximal 12 Millimetern nur reiskorngroß.
Der Transponder ist mit seinen maximal 12 Millimetern nur reiskorngroß. Foto: TASSO e.V. / Angelina Brückner Fotografie.


Persönliche Daten werden nicht gespeichert


Immer wieder kommt das Gerücht auf, dass der Transponder personenbezogene Daten enthält. Daher befürchten manche Tierhalter, dass beim Auffinden ihres Tieres gleich ihr Name und die Adresse preisgegeben werden. Das stimmt nicht. Auf jedem Mikrochip befindet sich lediglich eine einmalige 15-stellige Nummer, die per ISO-Norm nach internationalen Standards festgelegt wird und entweder mit einem Hersteller- oder einem Ländercode beginnt. Es wird lediglich ersichtlich, aus welchem Land oder von welchem Hersteller der Transponder stammt. Daher ist die Registrierung ein so wichtiger Schritt.

Keine Ortung möglich


Der Transponder besitzt keine eigene Energiequelle und kann daher nicht geortet werden. Aktiviert wird er durch ein spezielles Transponder-Lesegerät, auf dem die 15-stellige Nummer sichtbar wird. Die kurze und geringe Strahlung, die beim Auslesen entsteht, ist gesundheitlich unbedenklich. Soll ein Tier geortet werden, ist das nur möglich, wenn es ein spezielles Ortungsgerät am Halsband trägt. Ortungsgeräte können eine sinnvolle Ergänzung zur Kennzeichnung und Registrierung sein, sollten diese aber keinesfalls ersetzen. Denn: Es kann auch vorkommen, dass das Ortungsgerät verloren geht oder kein Signal hat und das Tier somit nicht geschützt ist.

Mit Kennzeichnung und Registrierung zum Happy End


Die wichtige und lebensrettende Funktion des Transponders kommt erst zusammen mit der Registrierung voll zum Tragen. Wichtig ist daher, dass Tierhalter ihre Hunde und Katzen sowohl kennzeichnen lassen als auch in einem Heimtierregister registrieren. Durch diese beiden Schritte kann ein vermisstes Tier, wenn es gefunden wurde, eindeutig identifiziert und seinen Menschen zugeordnet werden. Das funktioniert auch nach vielen Jahren zuverlässig. Bei der Registrierung wird die auf dem Transponder gespeicherte 15-stellige Nummer gemeinsam mit den Tier- und Halterdaten in der TASSO-Datenbank hinterlegt. Tritt der Ernstfall ein und der Vierbeiner entläuft, können aufmerksame Finder den Hund oder die Katze in eine Tierarztpraxis oder ins Tierheim bringen und dort den Transponder mittels Transponder-Lesegerät auslesen lassen und im nächsten Schritt TASSO informieren. Wichtig ist, dass Tierhalter ihre Daten bei TASSO stets aktuell halten, damit sie im Notfall erreichbar sind.

Tipp: Bei der Kennzeichnung des Tieres in der Tierarztpraxis, sollten Tierhalter nachfragen, ob sie ihr Tier selbst registrieren müssen oder ob dies direkt der Tierarzt oder die Tierärztin übernimmt.


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