Beienroder Holz: Naturschutzbehörde entdeckt seltenen Stierkäfer


Walter Wimmer, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Helmstedt hat im Beienroder Holz den seltenen Stierkäfer entdeckt. Foto: Walter Wimmer
Walter Wimmer, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Helmstedt hat im Beienroder Holz den seltenen Stierkäfer entdeckt. Foto: Walter Wimmer

Lehre. Es war ein reiner Zufallsfund. Der etwa zwei Zentimeter lange Käfer lief während eines offiziellen Termins über einen Waldweg im Beienroder Holz. Walter Wimmer, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Helmstedt, erkannte ihn sofort.






„Er sieht aus wie ein großer Mistkäfer, nur, dass er die zwei langen und den kurzen Fortsatz am Halsschild trägt“, erklärt der Biologe. Die beiden langen Fortsätze brachten ihm den deutschen Namen Stierkäfer ein. Er gehört übrigens tatsächlich zur Verwandtschaft der Mistkäfer. Sein Nachwuchs entwickelt sich an Dungkugeln die die erwachsenen Tiere bis zu eineinhalb Meter tief im Boden vergraben. Im Landkreis Helmstedt war er bisher nur von den Sandmagerrasen am Rieseberger Moor bekannt. Er bewohnt eigentlich Sandgebiete, wie etwa die Lüneburger Heide, weshalb im Beienroder Holz niemand mit ihm gerechnet hat. Heute ist der Käfer aber vielerorts selten geworden. Auch deshalb ist er durch die Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.

Auch für den Käferexperten Ludger Schmidt aus Hannover, der im Auftrag des Landes Niedersachsen im Beienroder Holz auch schon holzbewohnende Käfer kartiert hat, ist der Fund recht ungewöhnlich, nicht nur der Ort: „Eigentlich sind die Käfer vom Herbst bis zum Frühjahr aktiv. Die Männchen kann man meistens bis Januar und die Weibchen bis Mai beobachten“, erklärt Schmidt. Da ist ein Fund eines Männchens im Juni schon ungewöhnlich. So gibt es in der Natur immer wieder Neues zu entdecken.




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