Autobahnkreuz Süd: Weitere Details zur Großbaustelle

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Das Kreuz Süd. Hier fahren täglich tausende Autos. Foto: Alexander Panknin
Das Kreuz Süd. Hier fahren täglich tausende Autos. Foto: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Braunschweig. Dort, wo sich zwei der stark befahrensten Verkehrsarme (A39 und A395) im Süden Braunschweigs kreuzen, wird in absehbarer Zeit eine Baustelle entstehen, die über mehrere Jahre den gesamten Verkehr beeinflussen wird. regionalHeute.de hat weitere Details zu den groß angelegten Bauarbeiten recherchiert.


Bereits im letzten Bauausschuss der Stadt kam das Thema auf den Tisch. In einer Präsentation zeigte Michael Peuke vom Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLSTBV), warum zwei Brücken am Kreuz erneuert werden müssen und was auf die Stadt zukommen wird (regionalHeute.de berichtete).



Das Autobahnkreuz BS-Süd ist neben dem Dreieck Südwest der wichtigste Verkehrsknotenpunkt im Süden der Stadt Braunschweig und sei heute bereits hoch ausgelastet, so schätzt der beauftragte Verkehrsforscher WVIdie Situation ein. Geringe Störungen zu den Spitzenzeitenwürden bereits zu Stausituationen führen, dies besonders morgens auf der Süd-Nord- und Süd-West- und am Nachmittag auf der Nord-Süd- beziehungsweise West-Süd-Richtung.

Die Stadt ist für die Baumaßnahme die Planfeststellungsbehörde. In dieser Funktion hat die Stadt ebenfalls einen Vorabzug der Pläne erhalten. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens sollendie Pläne öffentlich ausgelegt werden. Der genaue Zeitplan dafür stehe allerdings noch nicht fest, so Peuke gegenüber regionalHeute.de . Ein besonders wichtiges Thema sei die Abstimmung zwischen NLSTBV und Stadt. Deswegen sei man bereits sei langem im Austausch: "Wir haben uns insbesondere über gegenseitig beeinflussende Baustellen und die Verkehrsführung während der Bauzeit ausgetauscht".

Zustand der Brücken kritisch


Während der regelmäßig durchgeführten Zustandsprüfungen der Autobahnbrücken, seien zwei Bauwerke auffällig geworden.Betroffen sei die Überquerung der Wolfenbütteler Straße (A395/B4) über der A39. Hier bestehe sofortiger Handlungsbedarf. Der Verkehr könne zwar noch fließen, es bestehe also keine Notwendigkeit die Straßen zu sperren, allerdings müsse jetzt mit der Planung begonnen werden.

Bauwerk BS1 und BS2:

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BS1 - Brücke über B4/A395 (links), BS2 - über A39 (rechts). Foto: NLSTBV



Die beiden Überführungen wurden 1966 in Spannbetonbauweise gebaut. Sie sind circa 66 Meter lang. Das Bauwerk BS1 ist eine Überführung der K29 aus Melverode über die B4/A395. Die Brücke BS2 verläuft als Verlängerung der B4/A395 über die A39. Problematisch seien bei beiden Brücken korrodierte Bauteile. Diese würden regelmäßig überwacht. Hier bestehe allerding eine Rissgefährdungohne rechnerisches Ankündigungsverhalten. Deswegen bestehe sofortiger Handlungsbedarf.

Wer ist für die Planung verantwortlich?


Sicherlich mag man sich bei so einem groß angelegten Vorhaben fragen, wer überhaupt verantwortlich ist. Hier geht es nicht nur um den Wohlfühl-Faktor: Verlängerte Fahrzeiten über drei Jahre Bauzeit hinweg können eine starke Belastung sein, sowohl privat als auch beruflich.

Die Stadt Braunschweig selbst spielt bei der Entscheidung eher eine Nebenrolle, denn es handelt sich bei den Straßen um Autobahnen. Diese liegen im Hoheitsbereich des Landes. Dafür zuständig ist also die NLSTBV.

Doch wonach entscheidet diese? Michael Pauke erklärt, dass sich die Behörde an ganz klare Vorgaben zu halten hat. Und die besagte Erneuerung der beiden Bauwerke sei keine Entscheidung aus dem Bauch heraus. Es geht darum, eine mögliche Gefährdung frühzeitig auszuschließen. Hier läge allerdings allein schon aus der Benotung der Brückenstabilität sofortiger Handlungsbedarf vor.

Was ist als Übergangslösung geplant?




"Der Führung des Verkehrs während der Bauzeit kommt eine besondere Rolle zu", so das NLSTBV. Hier seien besondere Punkte: Bauzeit, Einschränkungen von Verkehrsbeziehungen auf der A39, Einschränkungen von Verkehrsbeziehungen auf der B4/A395 , Aufrechterhaltung der Stadtbahnlinien, Unfallträchtigkeit, Leistungsfähigkeit und Befindlichkeiten verschiedener "Stakeholder" (Auto-Verkehr, Stadtbahn, Stadt Braunschweig, Rettungsdienste, IHK).

Mehrere Varianten, die alle Bedürfnisse beachten, wurden rechnerisch erörtert. Die einzige "beherrschbare" Variante sei allerdings der Einsatz einer Behelfsbrücke neben dem Bauwerk BS2.

Eine eingeschränkte Verkehrsführung auf den Bestandsbrücken würde ein zu hohes Risiko bedeuten,da einVersagen der Spannglieder in den Pfahlkopfplatten nicht auszuschließen sei.Daneben würdenDefizite im Grenzzustand der Tragfähigkeit infolge von Spannungsrisskorrosion in den Überbauten bestehen.

Die Verkehrsforscher von WVI haben bereits eine Analyse erstellt, die die Situation mit Behelfsbrücke zeigt. Dies zeigt klar, dass Teile des Verkehrs auch durch die Innenstadt fahren müssten:

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